bergundsteigen #128 cover
Magazin Abo
Das Annapurna-Massiv von Pokhara, Nepal (Foto: Unsplash, Raimond Kalvins)
20. Apr 2023 - 1 min Lesezeit

Höhenbergsteiger Noel Hanna tödlich verunglückt

Der Nordire Noel Hanna ist bei einer Expedition in Nepal ums Leben gekommen. Laut Angaben der nepalesischen Behörden wurde der Höhenbergsteiger nach dem Gipfelerfolg der Annapurna I tot im Zelt aufgefunden.

Der irische Höhenbergsteiger Noel Hanna wurde am Montag, den 17. April 2023, nach der erfolgreichen Annapurna I Besteigung tot im Lager 4 auf rund 7100 Metern Höhe aufgefunden, wie seine Frau über Facebook bestätigte. Zuvor hatte er den Annapurna I ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen. Weitere Angaben zur Todesursache sind nicht bekannt.

Höhenbergsteiger Noel Hanna stirbt nach Annapurna I Besteigung (Foto: Noel Hanna)
Höhenbergsteiger Noel Hanna stirbt nach Annapurna I Besteigung (Foto: Archiv Noel Hanna)

Der Nordire war ein erfahrener Höhenbergsteiger, der zehn Mal den Mount Everest bestiegen hatte – sieben Mal über die tibetische Nordseite, drei Mal über die nepalesische Südseite. Darüber hinaus gelang Hanna 2017 gemeinsam mit einem nepalesischen Team die Erstbesteigung des Burke-Khang (6942 m) im Gokyo-Tal. 

Die Annapurna I ist mit 8091 Metern Höhe der zehnhöchste Gipfel der Welt, gleichzeitig gehört der Berg zu den am seltensten bestiegenen. Mitunter macht die extrem hohe Lawinengefahr die Annapurna so gefährlich. Laut Daten der Himalayan Database (Stand 2021) gab es seit den Aufzeichnungen bei rund 244 Expeditionen 72 Todesfälle. Damit liegt die Annapurna mit einer Todesrate von 29,5 Prozent an der Spitze der tödlichsten Gipfel der Welt. 

Dennoch wurden vor allem in den letzten Jahren vermehrt Gipfelerfolge gemeldet: Von den insgesamt 395 erfolgreichen Besteigungen fanden 129 in den vergangenen drei Jahren statt. Laut Outside Online erreichten in dieser Saison 40 Bergsteiger*innen zwischen dem 15. und 16. April 2023 den Gipfel. Beim Abstieg sei es zu Problemen gekommen: Als ein heftiger Sturm den Gipfel traf verirrten sich einige Expeditionsteilnehmer*innen, wie mehrere Medien berichten. Seitdem wurden mehrere Personen als vermisst gemeldet – darunter auch die 27-jährige Inderin Baljeet Kaur. Am 18. April konnte sie oberhalb von Camp 4 gesichtet werden und über einen Rettungshelikopter mit Erfrierungen nach Kathmandu geflogen werden. 

Foto oben: Unsplash/Raimond Klavins