Und Friede auf Bergen: 20 Jahre Tirol Deklaration
Freiheit und Frieden – was seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs selbstverständlich schien, wird heute wieder in Frage gestellt. Viele suchen sie – zumindest – in den Bergen. Doch auch dort wurde schon immer gestritten:
- 1786, um das Verdienst, den Weg zum Montblancgipfel gefunden zu haben;
- 1913, um die Berechtigung von „Mauerhaken als Grundlage einer Arbeitsmethode“ (Paul Preuss);
- in den 1920ern, als gegen freikörperkultivierende, bergblumenpflückende Touristenscharen die „Bergwacht“ gegründet wurde.
Die Freiheit, sie gerät immer an ihre Grenzen, wenn Menschen aufeinandertreffen und unterschiedliche Einstellungen und Werte begrenzten Ressourcen (Neuland, Natur, Raum) gegenüberstehen. Doch Ende des 20. Jahrhunderts wurde dieser Streit heftiger. Freiklettern wurde zum Boom, Mittelgebirgsfelsen und Alpenwände geflutet von „Plaisir“-Suchenden; wachsender Wohlstand und clevere Unternehmer machten Achttausender zum buchbaren Reiseziel.
Im Wilden Kaiser und den Tannheimern eskalierten „Hakenkriege“, bei denen Bohrhaken in Alpinrouten abgesägt wurden. Und als 1996 am Everest acht Kunden kommerzieller Expeditionen starben und Aufsteigende an Sterbenden vorbeigingen, gab es laute Kritik – aber auch das britische Statement „let them die“: Wer in die Berge gehe, sei für sich selbst verantwortlich und dürfe keine Hilfe erwarten.
Der Alpinismus hatte eine neue Dimension von Größe und Möglichkeiten erreicht, aber ihm fehlte ein allgemein akzeptiertes, explizites Wertefundament, das den neuen Phänomenen Leitlinien und Grenzen setzen konnte. Zur Bohrhakenfrage hatte Nicho Mailänder im DAV Podiumsdiskussionen initiiert und mit Kletterern der unterschiedlichen „Lager“ ein Kompromisspapier entwickelt; Robert Renzler, ÖAV-Generalsekretär und Präsident der UIAA-Bergsteigerkommission, brachte es unter dem Titel „to bolt or not to be“ in die internationale Fachwelt.
Aber Robert und Nicho war klar, dass es beim Alpinismus nicht nur um sportliche Details wie Haken und Flaschensauerstoff ging: Als weltweite Massenbewegung brauchte er ein ethisches Rückgrat – von der Eigenverantwortung über den Umgang mit Partnern, Gastgebern und Natur bis zur ehrlichen Kommunikation. So nahm Renzler das „Internationale Jahr der Berge“ 2002 als Anlass, „einen Kongress mit führenden Bergsteigerinnen und Bergsteigern aus aller Welt zur Ethik und Zukunft des Bergsports abzuhalten“.
Das Land Tirol finanzierte 50 Prozent der Kosten, der Rest kam von weiteren Sponsoren, ÖAV und DAV. Und es waren drei denkwürdige Tage im Congresszentrum Innsbruck, vom 6. bis 8. September 2002: Rund 150 Größen des internationalen Bergsports kamen zusammen – Legenden wie Messner, Habeler, Bonington, Scott, Diemberger, junge Aktive wie die Huberbuam oder Tommy Caldwell, dazu Vertreter von 23 Bergsportverbänden aus vier Kontinenten.
In mehreren Arbeitsgruppen diskutierten sie ein Entwurfspapier und einigten sich zuletzt auf die „Tirol Deklaration zur Best Practice im Bergsport“ – die erste ethische Selbstverpflichtung in der Geschichte des Alpinismus. „Stretch your limits, lift your spirits and aim for the top“ steht plakativ als Motto auf der ersten Seite – Alpinismus ist für viele eine lebenslang sinnstiftende Leidenschaft. Doch von welcher Verantwortung diese getragen werden sollte, macht die „Hierarchie von Werten“ klar, die formuliert wurde:
Würde des Menschen – Leben, Freiheit, Glück – Intaktheit der Natur – Solidarität – Selbstverwirklichung – Wahrheit – Leistung – Abenteuer. An die Aktiven richtete die Deklaration sieben Appelle für gutes Verhalten, den Hintergrund dazu bilden zehn „Artikel“ mit Maximen und Leitlinien (siehe Kasten).
Die Artikel der Tirol Deklaration
Artikel 1 – Eigenverantwortung
Maxime: Bergsteiger und Kletterer üben ihren Sport in Situationen mit Unfallrisiko aus, in denen die externen Hilfsmöglichkeiten eingeschränkt sein können. Im Bewusstsein dieser Tatsache betreiben sie diese Aktivität in eigener Verantwortung und sind selbst für ihre Sicherheit zuständig. Jeder Einzelne sollte so handeln, dass er weder die Menschen noch die Natur in seinem Umfeld gefährdet.
Artikel 2 – Teamgeist
Maxime: Die Mitglieder eines Teams sollten bereit sein, Kompromisse einzugehen, um alle Bedürfnisse und Fähigkeiten in der Gruppe zum Ausgleich zu bringen.
Artikel 3 – Die Gemeinschaft der Bergsteiger und Kletterer
Maxime: Wir sind allen Menschen, denen wir in den Fels- und Berggebieten begegnen, das selbe Maß an Respekt schuldig. Wir tun gut daran, andere auch unter isolierten Bedingungen und bei starker körperlicher und seelischer Belastung so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen.
Artikel 4 – Zu Gast in fremden Ländern
Maxime: Als Gäste in anderen Kulturkreisen sollte unser Verhalten gegenüber den Menschen dort – unseren Gastgebern – stets durch Zurückhaltung und Höflichkeit gekennzeichnet sein. Wir respektieren heilige Berge sowie andere sakrale Orte und unterstützen nach Kräften die Menschen am Zielort und ihre Wirtschaft. Das Verständnis fremder Kulturen ist wesentlicher Teil eines vollständigen Bergerlebnisses.
Artikel 5 – Pflichten von Bergführern und anderen Gruppenleitern
Maxime: Professionelle Bergführerinnen und Bergführer, andere Gruppenleiter sowie die Gruppenmitglieder sollten sich über ihre jeweiligen Rollen klar sein sowie die Freiheiten und Rechte anderer Gruppen und Individuen respektieren. Um adäquat vorbereitet zu sein, sollten alle Verantwortlichen und die übrigen Teilnehmer an einer Tour die damit verbundenen Ansprüche, Gefahren und Risiken kennen. Zudem sollten sie über die notwendige Erfahrung und die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, die richtige Ausrüstung mitführen und Erkundigungen einholen zum Wetter sowie zu den Verhältnissen am Berg.
Artikel 6 – Notsituationen, Sterben und Tod
Maxime: Um auf Notsituationen, schwere Unfälle und Todesfälle vorbereitet zu sein, sollte jeder, der den Bergsport ausübt, sich über die damit verbundenen Risiken und Gefahren im klaren sein. Er muss wissen, dass er über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen sollte und die erforderliche Ausrüstung mitzuführen hat. Jeder Bergsteiger und Kletterer muss bereit sein, anderen in einer Notlage zu helfen und die Folgen eines Unglücks zu tragen.
Artikel 7 – Zugangsfragen und Naturschutz
Maxime: Wir betrachten den verantwortlichen Zugang zu Berg- und Felsgebieten als ein Grundrecht. Wir sollten unsere Aktivitäten stets naturverträglich ausüben und uns aktiv für den Schutz der Natur einsetzen. Wir respektieren die zwischen Bergsportlern, Naturschutzorganisationen und Behörden vereinbarten Regelungen und Zugangsbeschränkungen.
Artikel 8 – Guter Stil
Maxime: Für viele Bergsteiger und Kletterer ist es wichtiger, wie sie ein Problem lösen, als dass sie es lösen. Was „Guter Stil“ ist, wird für jede einzelne Disziplin des Bergsports von den Aktiven definiert, wobei es erhebliche regionale und nationale Unterschiede gibt. Um die sportliche Herausforderung, das Naturerlebnis und die individuelle Grenzerfahrung zu ermöglichen, streben Bergsportler eine stilistisch hochwertige Durchführung von Unternehmen in der von ihnen jeweils betriebenen Disziplin an. Dabei beachten sie die oben formulierten sozialen und ökologischen Standards.
Artikel 9 – Erstbegehungen und Erstbesteigungen
Maxime: Die Erstbegehung einer Route ist wie die Erstbesteigung eines Berges ein kreativer Akt. Sie sollte in einem Stil durchgeführt werden, der zumindest der in der jeweiligen Region üblichen „Kletterethik“ entspricht, und Verantwortung zeigen gegenüber der örtlichen Bergsportgemeinschaft sowie den Bedürfnissen kommender Generationen.
Artikel 10 – Sponsoring, Werbung und Public Relations
Maxime: Die Zusammenarbeit zwischen Sponsor und Bergsportler muss ein durch Professionalität gekennzeichnetes Verhältnis sein, das dem Wohl des Bergsports dient. Die Bergsportgemeinschaft in all ihren Teilbereichen ist dafür verantwortlich, sowohl die Medien als auch die Öffentlichkeit in aktiver Weise über die Belange des Bergsports aufzuklären und zu unterrichten.
War sie je wertvoll?
Zehn Gebote für ein gutes Miteinander der Menschen gibt es nicht nur im Bergsport. Und nicht nur dort klappt deren Beachtung unterschiedlich gut – selbst wenn sie, wie die vom Berg Sinai, von starken Organisationen propagiert wurden. Sehr viel medialen Schub bekam die Tirol Deklaration von den Alpenvereinen nicht: Es gab Pressemeldungen und Flyer, der AVS organisierte eine Podiumsdiskussion in Brixen, der ÖAV ein Arge-Alp-Projekt „Alpinismus mit Zukunft?“ mit Jugendlichen.
In manchen Leitbildern findet man heute das Schlagwort, etwa beim Expedkader des DAV Nordrhein-Westfalen oder im Kletterkonzept für den Nationalpark Berchtesgaden. Doch beispielsweise die Chance, aktuelle Ereignisse regelmäßig anhand der Leitlinie Tirol Deklaration zu kommentieren, verpassten die Alpenvereine konsequent.
Und ethische Normen, die womöglich persönliche Freiheiten zugunsten der Zukunft der Gemeinschaft beschränken, sind eben kein Selbstläufer. Das ÖAV-Projekt nannte „Interessenkonflikte, Akzeptanzschwierigkeiten und Informations-/Erfahrungsdefizite“ oder Kombinationen davon als Gründe, wenn die Vorschläge der Deklaration nicht beachtet würden.
Leider lag in den wenigen Diskussionen darüber ein starker Fokus auf dem Bohrhakenthema: Der Schweizer Etienne Gross kritisierte die „elitäre“ Haltung der Spitzenalpinisten, die die Ansprüche des Breitensports missachte. Tatsächlich hatte die „britische“ Fraktion Formulierungen gefunden, die wenig Verständnis für das Plaisir-Bedürfnis zeigten; der DAV passte in seiner nationalen Version den betreffenden Artikel zugunsten des Breitensports an.
Alex Huber dagegen schimpfte, dass sich die Vereine nicht einmal für die Beachtung dieser Kompromisslinie einsetzten, und mit einigen Gleichgesinnten „re-sanierte“ er die „Direkte Gelbe Mauer“ am Untersberg, einen ernsten Klassiker, der durch Bohrhaken zu einer Mode-Sportroute geworden war. Solche Zuspitzungen mögen verschleiert haben, wie breit der humanistische Ansatz der Deklaration war.
„Im Rückblick hat die Veranstaltung und die Deklaration vor allem Bewusstsein geschaffen für eine dem Bergsport zugehörige wesentliche Dimension von ethischen Begriffen und Werten wie Freiheit, Selbstverantwortung, Selbstbeschränkung, Selbstdarstellung, Naturbewusstsein und Naturakzeptanz und der kulturellen Seite des alpinen Tuns.
Geändert hat sie konkret aus meiner Sicht nicht viel, die Macht des Faktischen und der Zeitgeist eines allumfassenden Konsumismus erwiesen sich als stärker“, urteilt Robert Renzler heute über seine Initiative. Und auch Nicho Mailänder resümiert nüchtern, die Tirol Deklaration habe „praktisch keine Wirkung gehabt“, unter anderem wegen des mangelnden Engagements der Alpenvereine. Andererseits: Ob ein stärkeres „Senden“ geholfen hätte, darf bezweifelt werden.
Was „von oben“ kommt – ob von der Elite des Alpinismus oder seinen Verbänden – erzeugt bei vielen Menschen Trotzreaktionen. Massenentwicklungen kommen von unten, angetrieben von ich-orientierten Werten wie Bequemlichkeit und Konsumfreude, befeuert von Medien, Marketing und Tourismus. Immerhin: Einige Konflikte sind heute ruhiger geworden; wenn auch nicht unbedingt wegen der Tirol Deklaration.
So hat sich das Nebeneinander von Plaisirrouten und Klassikern im Alpenraum ganz passabel eingespielt, mit regionalen Eigenheiten. Und kommerzielle Expeditionen verlaufen heute professionell und relativ unfallarm – vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil die Einheimischen mittlerweile selbst als Organisatoren und Führer agieren und nicht mehr nur als Dienstleister und Ratgeber.
Und heute?
Andererseits hat der Alpinismus mittlerweile sozusagen die nächste Dimension erreicht, steht wieder vor Phänomenen, für die es keine Patentrezepte gibt, aber zumindest ein Wertekonsens wäre wünschenswert. Weiterhin gibt es elitäre Ethik-Diskussionen:
Ob in Mixedrouten Hooklöcher gebohrt werden dürfen; wo die Grenze verläuft zwischen dem Entfernen verletzungsträchtiger Kanten in Fingerlöchern und dem Verbessern eines Griffs; ob uralte Schrofenrouten durch Bohrhaken zu Turf-Mixed-Zielen umgewandelt werden dürfen.
Weiterhin gibt es Raumnutzungs-Konflikte, etwa zwischen Wandern und Biken oder zwischen Skitourenabfahrten und Raufußhühnern. Nur dass der Wandern-Bike-Konflikt durch das Bergmotorrad (EMTB) eine neue Feindgruppe gewonnen hat, und dass seit 25 Jahren existierende Projekte wie „Skibergsteigen umweltfreundlich“ im DAV durch das Abreißen von Hinweisschildern sabotiert werden.
Freizeit und Geld sind noch reicher vorhanden als 1990 und die Corona-Outdoorwelle hat den Overtourismus noch verschärft, der schon einige Orte im Alpenraum gestreift hatte. Überlastete Anwohner und Gemeinden versuchen sich und die Natur mit hohen Gebühren oder Verboten zu schützen. Und man darf sich fragen, ob es Ahnungslosigkeit, Unbedarftheit oder egoistische Rücksichtslosigkeit sind, die zu Fällen wie diesen führen:
- Im Frankenjura verbot ein Waldbauer den Zugang zu einem beliebten Felsen in seinem Gebiet, weil er ständig überlaufen und zugeparkt war. Auch in Finale wurden die wenigen Parkplätze an der Rocca di Perti so überlastet, dass die Straße nun gesperrt wurde.
- Auf der Tilisunahütte im Montafon kam es laut ÖAV gelegentlich vor, dass Gäste unter falschem Namen reservierten, um mögliche Stornokosten zu vermeiden. Der Alpenverein Vorarlberg sprach vom „Bröckeln des Wertesystems“ in einer von Unverbindlichkeit geprägten Welt.
- Eine Gumpe im Nationalpark Berchtesgaden wurde als Instagram-Hotspot so berühmt, dass ein Trampelpfad durch den Wald entstand, der nun gesperrt wurde. Am Schrecksee im Allgäu verteilte die Polizei schon öfter Strafzettel an zeltende Instagram-Follower.
- Im Kleinwalsertal wurden acht Lehrer und 99 Schüler per Hubschrauber von einem Pfad geborgen, den sie im Internet als „Feierabendtour“ beschrieben gefunden hatten; dass „T4“ und „Stellen I“ dazugehörten, hatten sie wohl nicht wahrgenommen. Und bei Rosenheim stürzten drei Menschen einer Vierergruppe an einem Steilstück ab, als sie einem Internet-Track folgten.
Der Zugang zu den Bergen ist heute so leicht wie nie, auch der Zugang zu ihren Gefahren. Informationen gibt es wie Muscheln am Meer, verlässliche und hochwertige sind unter ihnen so häufig wie Perlen in Austern. Die „sozialen“ Medien zeigen mehr Orte, an denen man gewesen sein muss, als das Leben Tage hat – warum man dort sein möchte, können sie niemandem sagen, der es nicht in sich spürt. Die Digitalisierung ist ein großartiges Werkzeug, aber das „echte Leben“ findet draußen statt, wie es die Jugend des DAV gerade als Kampagne propagiert.
Neben der Digitalisierung stellt uns die Klimakrise vor Fragen, die wir vor zwanzig Jahren nur erahnen konnten. Dabei geht es nicht so sehr darum, dass Gletscher verschwinden, Wege erodieren, Wetterstürze und Hitzewellen heftiger werden. Es geht um die Frage, wie viel und welche Art von Mobilität man noch beanspruchen darf für sein Vergnügen am Berg, wenn maximal zwei Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr als klimaverträglich akzeptiert werden könnten.
Einige Profis wie Nicholas Favresse, Sebastien Berthe oder Caro North erreichen ihre Expeditionsziele per Segelboot – doch solche Beispiele sind kaum massentauglich. Einen noch umfassenderen Ansatz skizzierte der Spitzenalpinist Rolando Garibotti: Das klassische Alpinismus-Narrativ des „Bezwingens“ unterdrücke die Natur, ihre lokalen Bewohner und letztlich auch unser persönliches Glück:
„Kühn klettern, free solo, aufbrechen ins Unwirtliche … sind keine Schule für die Geduld, Empathie, Gleichmut, Demut und Toleranz, die wir für menschliche Beziehungen brauchen.“
Bergsport nicht als Egoshooter zu betreiben, sondern zum Besten aller Beteiligten (ich, du, wir, sie, Tiere, Natur, Klima …), wäre eine Zukunftsvision, die einen Codex brauchen könnte.
Mach’s einfach!
Vieles läuft heute gut im Bergsport, besser als vor einigen Jahren – etwa die Freundlichkeit gegenüber anderen, die man am Fels häufig erlebt.
Anderes sieht genauso trübe aus wie damals; für einiges davon hätte die Tirol Deklaration ganz gute Ratschläge zu bieten, der gesunde Menschenverstand würde aber auch weiterhelfen. In den letzten Jahren sind neue Probleme und Fragen dazugekommen – ob es wohl jetzt, nach 20 Jahren, an der Zeit wäre, mit einer Neuauflage des „Kongress Future of Mountain Sports“ nach neuen Leitlinien zu suchen?
Oder ob eine andere Organisationsform angemessener wäre, etwa um die Breite der Aktiven und sonstige Interessengruppen mit einzubinden? Wer zum „Frieden auf den Bergen“ beitragen möchte, muss nicht auf eine Veranstaltung warten. Ein Blick in die Tirol Deklaration kann inspirieren, darüber nachzudenken, wie man den Sport und die Welt ein bisschen besser machen kann. Ein Blick in den Spiegel oder in das Gesicht des Gegenübers kann auch schon helfen.
Die Appelle der Tirol Deklaration
- Akzeptiert die mit dem Bergsport verbundenen Risiken und übernehmt Verantwortung.
- Stimmt Ziele, Können und Ausrüstung aufeinander ab.
- Verhaltet euch fair und berichtet wahrheitsgemäß.
- Bemüht euch, nach der Best Practice zu handeln, und hört nie auf zu lernen.
- Seid tolerant und rücksichtsvoll, helft einander.
- Schützt die wilde, ursprüngliche Natur der Berge und Felsen.
- Unterstützt die Bevölkerung in den Berggebieten und ihre nachhaltige Entwicklung.